Der Hymer B MC-T 580
Wir hatten uns einen Hymer B MC-T 580 geliehen, mit dem wir im September/Oktober 2020 einen relativ kurzen Urlaubstrip unternahmen. Was ist das für ein Wohnmobil?
- Es gehört zur Klasse der „Teilintegrierten Wohnmobile“, der beliebtesten Klasse, wenn man Kaufstatistiken betrachtet.
- Es hat eine Länge von 6,98 m, eine Breite von 2,29 m und eine Höhe von 2,96 m.
- Das Basisfahrzeug ist ein Mercedes Sprinter, aber das betrifft nur den sogenannten „Triebkopf“, also das Vorderteil des Mobils. Alles, was sich hinter den Sitzen befindet, ist von Hymer angebaut. Als Besonderheit ist hier das SLC (Super Leichtbau Chassis) zu nennen, welches es ermöglicht, einen geräumigen Doppelboden unterzubringen, der Frisch- und Abwassertank, Heizung, Elektrik und Gepäck aufnimmt – sehr praktisch!
- Das Mobil hat Vorderradantrieb und ist damit nicht besonders gut für unwegsames Gelände geeignet. Wir werden sehen, ob das ein Nachteil ist.
- Die zulässige Gesamtmasse beträgt 3500 kg. Damit ist ein Punkt berührt, der in der Reisemobil-Gemeinde intensiv diskutiert wird. Wir werden testen, ob wir damit hinkommen.
Ob und wie sich das Mobil technisch bewährt hat, werdet ihr hier erfahren.
Test im Kurzurlaub
Der B MC-T 580 auf dem Campingplatz „Bärenschlucht“ in Pottenstein
Nach dem Kurzurlaub können wir sagen, dass das WoMo passt. Die Corona-Lage hat uns dazu gezwungen, die Bestellung aufzugeben, bevor wir einen Testurlaub in dem Hymer erleben konnten. Das war etwas gepokert!
Aber alles ist gut gegangen. Wir waren sehr zufrieden mit dem Modell und unsere Bestellung ist damit nachträglich gerechtfertigt.
Was hat uns am besten gefallen?
- Das Platzangebot ist genau richtig. Das betrifft sowohl den Stauraum als auch den Lebensraum. Alles ist geräumig und gut zugänglich.
- Der Sprinter als Basisfahrzeug ist allererste Sahne. Kein Vergleich mit den etwas an Transporter erinnernden alternativen Modellen, aber sicher gehen da die Meinungen weit auseinander.
- Der Frontantrieb ist uns bisher nicht als Nachteil erschienen, allerdings ist er auch noch nicht bis an seine Leistungsgrenze gebracht worden. Das wird die Zukunft sicher klären.
- Die Qualität des Ausbaus war sehr gut. Bis auf Kleinigkeiten, die nicht weiter erwähnenswert sind, war alles funktional und ordentlich verarbeitet.
Was hat uns nicht so gut gefallen?
- Das ausgeliehene Modell war nur bedingt geeignet, mehrere Tage autark zu stehen. Wir haben deshalb Solarzellen mit 2×90 Wp und das „Hymer-Smart-Battery-System“ mit insgesamt rund 180 Ah Kapazität geordert (135 Ah LiFePO-Akku + 95 Ah AGM-Bleiakku. Wer sich wundert, dass 135 Ah + 95 Ah doch viel mehr sind als 180 Ah, der sei daran erinnert, dass AGM-Batterien nur zu etwa 50% genutzt werden dürfen, also 135 Ah + 0,5 x 95 Ah = 182,5 Ah). Einen Wechselrichter werden wir selbst nachrüsten.
- Die fest verbaute Satellitenschüssel auf dem Dach ist eher hinderlich. Wir werden eher streamen oder, falls möglich, auf DVBT setzen. Auch der von Hymer eingebaute Fernseher ist nicht gerade Stand der Technik. Wir haben – eher aus Kostengründen – einen Fernseher von Alphatronics gekauft und werden ihn selbst einbauen. Im Nachhinein hat sich das als richtige Entscheidung erwiesen.
Soviel zu unserem ersten Ausflug in die Technik des Wohnmobils. Alles weitere wird sich mit unserem eigenen Exemplar wohl noch ergeben.