
Luckenhafte Geschichte
Wenn der Herr Lucke — ja, richtig, der Bernd von der AfD — sich mit preussisch-hohenzollernscher Geschichte befasst, dann kommen einem komische Gedanken in den Sinn. Wer weiß schon, welche Schnapsidee dem Herrn Professor einfallen mag, wenn er die kaiserlichen Herrlichkeiten erblickt, die auf der Burg Hohenzollern zur Schau gestellt werden.
Man verzeihe uns die paparazzihafte Ablichtung von Personen, die nicht um ihre Einwilligung gebeten wurden. Herr Lucke muss dies jedoch als Person öffentlichen Interesses erdulden.

Wir wollen den AfD-Gründer vergessen und geben uns dem Pomp und der romantisierenden Märchenhaftigkeit der von Friedrich Wilhelm IV ab 1850 in Auftrag gegebenen Fantasieburg hin. Sie reiht sich ein in die Reihe von Märchenburgen und -schlössern des 19. Jahrhunderts: Neuschwanstein, Sintra (Portugal), Herrenchiemsee, Schwerin, um nur einige zu nennen. Die Fürsten Europas fielen nach den napoleonischen Kriegen in einen infantilen Taumel und bauten das ritterliche Mittelalter und den königlichen Absolutismus nach, vielleicht im Glauben, sie könnten so diese alten Zeiten auferstehen lassen. Dem Hohenzollernschen Primat des Militärischen folgend, war die Vision kein Schloss, sondern eine Burg. Genau so märchenhaft und aus der Zeit gefallen und vielleicht deshalb für uns Besucher ein milderes Licht werfend auf die letzten Potentaten blauen Blutes in Europa.

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3e/Burg_Hohenzollern_ak.jpg)
Wir verlassen Baden-Württemberg Die Burg dräut über finsterem Walde Löwenköpfe waren recht beliebt bei den Hohenzollern Siegfried darf nicht fehlen *) Der Alte Fritz hätte sich wohl köstlich amüsiert … … über das Kanönchen, dass wohl gerade so eine mittelalterliche Ritterrüstung verbeult hätte … … dafür aber hübsch dekoriert war.
*) Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Bei dem Drachentöter handelt es sich nicht um Siegfried, sondern um den Erzengel Michael, der Satan in Gestalt eines Drachen besiegt und auf die Erde hinabgestoßen haben soll.