November in der Toskana
Der November ist vermutlich nicht der Lieblingsmonat vieler Deutschen. Er ist neblig und düster. Nicht Fisch noch Fleisch, nicht Sommer noch Winter, irgend etwas zwischen den Stühlen.
Grund genug für uns, zu erkunden, wie es weiter südlich aussieht. Wir fahren also über den Brenner und werden erst einmal enttäuscht. Waren auf der Fahrt durch Tirol Sonne und Wärme unsere Begleiter, so empfingen uns auf der Passhöhe dicke Wolken, die von Süden heraufgezogen kamen. Die Temperatur fiel um 10 Grad. Aber letztlich war es halb so schlimm. Kaum kamen wir zum Gardasee, war alles wieder in Ordnung und bei 16 °C und Sonne waren wir zufrieden.
Unser erstes Ziel sollte Mantua sein, die Stadt des Rigoletto und der Verbannungsort des Romeo. Doch nicht nur Verdi, Shakespeare und wir hatten Interesse an der Stadt (man verzeihe uns die Anmaßung, uns mit den beiden Großen in einem Satz zu nennen). Vielmehr scheinen alle Wohnmobil-fahrenden Italiener nichts anderes zu wollen, als zu Halloween in Mantua zu nächtigen. Obwohl wir bereits um etwa 14:00 Uhr auf dem recht großen Stellplatz vor den Toren der Stadt anrollen, ist kein Unterkommen mehr möglich. Selbst auf der Straße vor dem Stellplatz stehen die weißen Gefährte dicht gedrängt. Also was tun? In die Stellplatz-App schauen und gucken, ob noch etwas in der Nähe zu finden ist. In einem kleinen Städtchen, nur sieben Kilometer entfernt, soll es noch etwas zum Hinstellen geben. Der Ort heißt Grazie und wir finden tatsächlich einen riesigen Stellplatz, auf dem nur etwa 20 Prozent aller Plätze belegt sind. Deshalb: „Grazie, Grazie“.
Abends gehen wir noch mal in den Ort in der Hoffnung auf ein leckeres Abendbrot, landen aber schließlich in einer Bar, die außer Kaffee und Kuchen nichts mehr zu bieten hat. Dafür ist es preiswert und seeehr lecker!
Der November begrüßt uns standesgemäß mit Regen und Nebel, also packen wir rasch ein, um aus der diesigen Po-Ebene in die Apenninen zu entkommen. Der Nebel hört hier tatsächlich auf, dafür zeigen uns die Wolken, was in ihnen steckt. Da die Temperaturen aber immer im Bereich von 16 °C bleiben, kann uns der Regen mal. Wir wollen in die Toskana und machen Station kurz vor Siena, der heimlichen Hauptstadt der Region. In Monteriggioni finden wir einen schönen Platz, der uns trotz des unablässigen Regens gut gefällt.
Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne und wir können das Städtchen Monteriggioni und seine Umgebung erkunden.
Ein wunderbarer Auftakt unserer Reise in die Toskana! Das macht neugierig auf mehr.
2 Kommentare zu “November in der Toskana”
Unablässig auf Achse, nichts anderes erwartet man von der Generation WoMo :-). Ich wünsche euch eine schöne Zeit in Italien — ich habe den November da in schöner Erinnerung.
Das beruhigt uns. Zur Zeit ist es etwas feucht von oben. Aber das wird schon noch.